INTERVIEW HIGHLIGHT-VORTRAG

Vollkommen verzahnt

Ein Interview mit Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, und diesjähriger Highlight-Vortragsredner zum Thema Krebszentren in Deutschland in der Röntgenkongresseröffnung am 25. Mai 2017

Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-GemeinschaftProf. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-GemeinschaftHelmholtz-GemeinschaftDRG: Professor Wiestler, welche Herausforderungen sehen Sie in der künftigen Zusammenarbeit von Krebszentren und Universitäten?

Wiestler: Die wesentliche Herausforderung besteht in einer klugen Verzahnung von translationaler und klinischer Forschung, die sich zwischen den Partnern gegenseitig ergänzen. Nur in dieser Konstellation wird es gelingen, innovative Krebsbehandlung auf Spitzenniveau zu etablieren und die Zukunftsaufgaben auf Gebieten wie Daten-basierter Krebsforschung oder personalisierter Krebsmedizin zu meistern. Nicht zuletzt müssen wir gemeinsam eine neue Generation von Onkologie-Experten sowie translationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausbilden.

Welche Rolle spielt die Radiologie dabei?

Der Radiologie kommt in diesen Zentren als diagnostische Querschnittsdisziplin eine Schlüsselrolle zu. Diese schließt unter anderem personalisierte Diagnostik, Verlaufskontrolle und Monitoring im Rahmen von Behandlungsschemata und Studien ein. Weiterhin sind radiologische Beiträge bei den interdisziplinären Tumorboards von wesentlicher Bedeutung. Wissenschaftlich spielt an den Zentren und im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) auch die Weiterentwicklung bildgebender Verfahren, die molekulare Bildgebung sowie die bildgesteuerte Strahlentherapie eine wichtige Rolle. Auch neue Konzepte der interventionellen Radiologie haben ein interessantes Potential für die onkologische Forschung und die Onkologie.

Welches Ziel soll beim Aufbau der Krebszentren innerhalb der nächsten Jahre im Mittelpunkt stehen?

Beim Ausbau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und der onkologischen Spitzenzentren steht zunächst die Aufgabe im Mittelpunkt, alle Facetten eines Comprehensive Cancer Centers umzusetzen. Dies schließt die Kombination einer innovativen Krebsmedizin mit Spitzenversorgung und einer leistungsfähigen translationalen Krebsforschung an der Schnittstelle zwischen Labor und Klinik ein. Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung hat sich insbesondere das Ziel gesetzt, ein Motor der personalisierten Krebsmedizin zu werden und in diesem Kontext regelmäßig ein Portfolio innovativer Studien zu unterhalten. Weiterhin werden gemeinsam Plattform-Technologien wie etwa die Hochdurchsatzgenom-Sequenzierung als Basis für die Stratifizierung von Patienten genutzt. Das DKTK verfügt mit drei Standorten für eine Partikeltherapie auf Protonen- bzw. Schwerionenbasis auch über hohes Innovationspotential in der Radioonkologie. Schließlich haben alle Krebszentren die wichtige Funktion, im Rahmen von Outreach-Aktivitäten neue und etablierte onkologische Konzepte in der Breite zur Anwendung zu bringen.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir freuen uns auf Ihren Highlight-Vortrag beim Deutschen Röntgenkongress!

veröffentlicht am Mittwoch, 5. April 2017

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